Am 28. September 2019 kamen die Mitarbeiter*innen von Kotti e.V. aus den verschiedenen Einrichtungen zusammen, um einen gemeinsamen Fachtag unter dem Motto „Kennenlernen & Kooperationen“ zu erleben. Der Tag gliederte sich folgendermaßen:
10.00 Uhr Begrüßung in der Kindertagesstätte Alte Jakobstr.
11:00 Uhr Kotti Rundgang mit Vorstellung der Bereiche
13:00 Uhr Rundgangsende im Stadtteilzentrum Familiengarten
13:15 Uhr Mittagsnack
14:00 Uhr Thementische
15:00 Uhr Präsentation der Thementische
16:00 Uhr Ausklang
Nach dem Rundgang durch den Kiez und durch die einzelnen Einrichtungen wurde gemeinsam an Thementischen in Kleingruppen gearbeitet. Die Schwerpunkte waren:
1. Übergang Kita/ Grundschule
Im Schülerhaus der Nürtingen-Grundschule, dem Schulhort, kommen mittlerweile 1.-Klässler aus 56 Kitas berlinweit an. Die Ausgangslage ist, dass es keine engen Kooperationen mit Kitas gibt. Daher wurden z.B. Wünsche formuliert wie Schnuppertage für alle Kita-Kinder oder auch das Sprachlerntagebuch als Grundlage für den Austausch mit dem Schülerhaus zu nehmen und somit auch die Arbeit der Erzieher*innen in den Kitas wertzuschätzen und für die weitere Arbeit mit dem Kind zu nutzen. Das Schülerhaus kann die Kinder im Übergang unterstützen, indem es weiterhin die Lust auf Schule aufrechterhält und z.B. auch Schulbesuche mit Kooperations-Kitas ermöglicht.
2. Entdeckung Sozialraum
An diesem Thementisch wurden von den einzelnen Einrichtungen die Orte im Kiez eingetragen, die oft besucht werden. Die am häufigsten genannten Orte der sieben Kotti e.V.-Einrichtungen waren z.B. das Jugendamt (7/7), der Spielplatz Ritterstraße (6/7) oder auch die Bibliothek (6/7).
3. Partizipation/Mitbestimmung
An diesem Thementisch wurde geneinsam besprochen, in welchen Momenten Partizipation für die Zielgruppen möglich ist. Die Zielgruppen sind hauptsächlich Kinder in der Kita- und Schulsozialarbeit, aber auch Menschen im Bereich der Stadtteilarbeit. In der Arbeit mit Kindern durch Mitbestimmung, Mitwirkung und Teilhabe stattfinden. Beispiele dafür sind, dass Kinder entscheiden wie, wann, wo sie spielen und arbeiten möchten, wie ihr Klassenraum aussehen soll, sie legen eigene Regeln fest. Ein problem, was gemeinsam festgestellt wurde ist, dass beteiligung zulassen auch immer Kontrolle abgeben bedeutet – das ist manchmal natrülich schwierig für Pädagog*innen. Der Konsens war aber schlussendlich: Lasst Beteiligung zu! – auch wenn es teilweise anstrengend ist.
4. Nachhaltigkeit
Besondere Problemematiken im Bereich Nachhaltigkeit sind Gegebenheiten, die Nachhaltigkeit teilweise gar nicht erst zulassen. Die Reste vom Mittagessen beispielsweise dürfen nicht weitergegeben oder verwertet werden. Bei 400 Kindern bleibt aber öfters etwas übrig und es ist sehr schade, dieses Essen dann wegschmeißen zu müssen. Weiterhin wurde der Papierverbrauch thematisiert. Teilweise fehlt der große Überblick und Material wird einfach bestellt, obwohl es eventuell noch vorhanden ist. Grundsätzlich ist es zukünftig sinnvoll, ein Umweltbewusstsein bei Kindern und Mitarbeiter*innen zu schaffen und sich besser zu organisieren – auch unter den verschiedenen Kotti e.V.-Einrichtungen.
5. Mehrsprachigkeit/Sprache
Die Beziehungsarbeit Eltern-Kind-Pädagog*in ist die Grundvorraussetzung. Für die Sprachentwicklung ist es besonders wichtig, den Kindern offene Fragen zu stellen, auf die sie nicht nur mit Ja und Nein antworten können. Ebenfalls sind natürlich Sprachangebote wie Singen, Theater, Rollenspiele etc. von großer Bedeutung. Bewegung spielt außerdem eine große Rolle beim Erlernen einer Sprache. Daher muss es den Kindern immer ermöglicht werden, sich im Schul/Kita-Alltag zu bewegen.
6. Kooperationsmöglichkeiten
Besonders im Bereich der internen Vereinskommunikation wurden Ideen gesammelt. So wäre ein monatlicher Kotti-Newsletter gut, um in allen Bereichen auf dem Laufenden zu bleiben. Vereinsinterne Fachtage sollen auch zukünftig durchgeführt werden. Themenvorschläge dazu waren z.B. Rassismus, Diversity, Umgang mit neune Medien uvm. Außerdem könnten Angebote aus dem Bildungsbereich, zum Beispiel das Muttercafe in der Schule, im Stadtteilzentrum Familiengarten stattfinden und umgekehrt könnten Mitarbeiter*innen aus dem Gemeinwesen an Bildungsveranstaltungen außerhalb des Stadtteilzentrums teilnehmen. Die Arbeit an gemeinsamen übergreifenden Projekten, wie die Organisation von Festen, Spielenachmittagen o.ä. würde die Bereiche noch besser miteinander verknüpfen.
7. Feste
Grundsätzlich wollen sich Eltern gerne an Festen beteiligen, deshalb muss man überlegen, wie man sie besser mit einbeziehen kann. Ein Vereins-Mitarbeiterfest wäre ebenfalls schön. Das jährliche Nachbarschaftsfest am Tag der Nachbarschaft sollte organisatorisch nochmal durchdacht werden, die Einladungen dazu müssen z.B. mehrsprachig verteilt werden.