Das Farbcollegium wurde 1984 als Arbeitsgemeinschaft der Kunsterzieher*innen im Haus des Lehrers von der Kunsterzieherin Rosemarie Bender-Rasmuß gegründet. Es war eine Arbeitsgemeinschaft auf freiwilliger Grundlage und diente der Weiterbildung der Kunsterzieher*innen.
Bis 2004 wirkte Hans-Helmut Müller als künstlerischer Leiter des Farbcollegiums, der die Elemente der künstlerischen Gestaltung von Bildwerken mit der Technik der Collage in einer überzeugenden Art und Weise vermittelte. Das führte dazu, dass neben den Kunsterzieher*innen auch künstlerisch interessierte Menschen aus anderen Berufszweigen zum Farbcollegium gekommen sind, sich in diesem Kollektiv gute Fähigkeiten zur künstlerischen Gestaltung von Collagen aneigneten und in der gemeinsamen Arbeit erstaunliche Leistungen vollbrachten. Dazu halfen in sehr starkem Maße die alljährlich durchgeführten Pleinairs, die uns über die Grenzen unsres Landes hinaus zu zauberhaften Motiven in der Natur mehrerer Länder führten. Das gemeinsame Leben und Arbeiten förderte das Gemeinschaftsgefühl und wirkte sich langfristig sehr positiv auf die entstandenen Arbeiten aus. Dabei konnten sich immer alle den eigenen Neigungen und Fähigkeiten entsprechend verwirklichen.
Die im Laufe der Zeit entstandenen Arbeiten zeigten wir in mehreren Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen mit Erfolg. Das spornte nicht nur die langjährigen Mitarbeiter*innen an, sondern lockte im Laufe der Zeit auch viele neue zum Farbcollegium.
Einen starken Einschnitt in unserer Arbeit bewirkte der viel zu frühe Tod unseres künstlerischen Leiters Hans-Helmut Müller nach 25-jähriger Tätigkeit im Farbcollegium. Doch nach einer kurzen Phase der Arbeit ohne fachliche Anleitung und Kontrolle fanden wir in dem Hochschuldozenten Frank Gottsmann wieder einen kompetenten Fachmann, der dem Farbcollegium bis 2009 mit fachlichem Rat zur Seite stand.
Doch ganz besonders muss die enorme Leistung und Kreativität der Gründerin des Farbcollegiums, Rosemarie Bender-Rasmuß, an dieser Stelle gewürdigt werden. Sie hat bis vor fünf Jahren das Farbcollegium mit unermüdlicher Energie und immer neuen Ideen erfolgreich geführt und sorgte auch noch im hohen Alter immer wieder für beispielhafte Überraschungen. Ohne sie wären wir hier heute nicht zusammengekommen.
Im hohen Alter von 96 Jahren hat Rosemarie Bender-Rasmuß sich endgültig vom Farbcollegium verabschiedet. Wir ehren ihr Andenken, indem wir einige ihrer Arbeiten und Fotografien aus ihrem Umfeld in unsere Ausstellung einbeziehen. Einen großen Teil ihrer Arbeiten und eine gesammelte Dokumentation ihres Wirkens mit dem Farbcollegium hat sie dem Märkischen Museum vermacht, wodurch sie eine besondere Wertschätzung als Teil des kulturellen Lebens in der DDR erfuhr.
Ausstellungseröffnung
Freitag, 24. September um 15 Uhr
Stadtteilzentrum Familiengarten, Oranienstr. 34 (HH), 10999 Berlin