Vortrag: NAMIBIA – vom Hype um die Kolonie Deutsch-Südwest-Afrika bis zum Hype um den Grünen Wasserstoff in Namibia
Vortrag von Heiner Naumann
Von 1884 bis 1915 war das heutige Namibia Deutsche Kolonie. In diese Zeit fielen die Ansiedlung von Tausenden Deutscher, aber auch der Völkermord an den Herero und Nama. Von 1915 bis 1990 stand das heutige Namibia, indem immer noch eine deutsche Minderheit lebt, unter südafrikanischer Verwaltung. Erst 1990 wurde Namibia als eigener Staat unabhängig. Vorangegangen war ein langer Befreiungskrieg, den die SWAPO von Angola und Sambia aus steuerte. Seit 2015 führen die Bundesregierung und die namibische Regierung Verhandlungen zur Aufarbeitung der Verbrechen während der deutschen Kolonialzeit. Eine Vereinbarung dazu wurde 2021 paraphiert, aber bis heute noch nicht ratifiziert.
Seit 3 Jahren bemüht sich ein deutsch-südafrikanisches Joint Venture um den Zuschlag für ein Projekt mit dem in der Nähe von Lüderitz Grüner Wasserstoff produziert werden soll. Sollte das Projekt, das in der ersten Phase die Produktion von 300.000 t Wasserstoff pro Jahr vorsieht, realisiert werden, könnte die Industrialisierung Namibias innerhalb von einer Generation gelingen.
Es gibt aber auch Bedenken gegen das Projekt.
Der Referent Heiner Naumann war von 2014 bis 2020 Vertreter der Friedrich-Ebert-Stiftung in Namibia. Er hat in mehreren Ländern im Südlichen Afrika für die Friedrich-Ebert-Stiftung gearbeitet und setzt sich heute für die Bildung von Städtepartnerschaften zwischen deutschen und namibischen Kommunen ein um eine Aussöhnung nach dem Vorbild des deutsch-französischen Versöhnungsprozesses zu erreichen.
